Coco Schumann

„Solange ich Musik mache, habe ich keine Zeit alt zu werden.“



Coco Schumann - Solange ich Musik mache, habe ich keine Zeit alt zu werden

In Berlin geboren und aufgewachsen und schon als Kind wollte Coco immer Musiker werden. Seine Mutter war eine jüdische Berlinerin, sein christlicher Vater stammte aus Thüringen. Als 12-Jähriger hatte er zum ersten Mal Berührung mit dem Jazz und ist zeitlebens nie wieder davon losgekommen. Von seinem Onkel Arthur, der nach Amerika auswanderte, erhielt er ein Schlagzeug und von seinem Cousin eine Gitarre. Schon als Minderjähriger, Anfang der 1940er Jahre, spielte er in vielen Berliner Clubs in unterschiedlichen Kapellen als Gitarrist. Schon bald wurde er bekannt und die vielen Verehrerinnen waren auch schon da. Eine französische Freundin konnte seinen Namen Heinz nicht aussprechen und nannte ihn von da an Coco. Er selbst war zunächst von seinem neuen Namen Coco nicht begeistert, jedoch als er erfuhr, dass Coco nicht nur Gockel, sondern auch Liebling heißt, konnte er sich mit „Coco“ verbinden.


Im März 1943 wurde Coco Schumann nach Theresienstadt deportiert. Seine Leidenschaft zur Musik, sein Schlagzeug und die Ghetto-Swingers gaben ihm die Kraft die Zeit in Theresienstadt zu überstehen, bis er im September 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Nur durch seine geliebte Musik hat er auch dort diese grausame Zeit überlebt.
„Ich bin Musiker. Ein Musiker, der im KZ gesessen hat, und kein KZler, der Musik macht. Die Lager und die Angst veränderten mein Leben grundsätzlich, aber die Musik hat es geführt, und sie hat es gut gemacht.“

Im Juli 1945 kam Coco nach Berlin zurück und begann sofort wieder Musik zu machen. Er ist gleich in vielen Berliner Bars und Shows aufgetreten. In dieser Zeit hat er auch seine Frau Gertraud kennengelernt und ist mit ihr und ihrem Sohn 1950 nach Australien ausgewandert. 1954 kam er nach Berlin zurück, um seine Eltern und seinen Bruder zu besuchen. Er blieb nun in seiner Stadt Berlin. Coco tat sich mit Helmut Zacharias und anderen Musikern zusammen und wurde ein sehr erfolgreicher Jazz-Gitarrist. Mit den Berühmtheiten seiner Zeit wie Marlene Dietrich, Ella Fitzgerald und Louis Armstrong war er auf der Bühne und tritt bis heute mit dem Coco-Schumann-Quartett auf. Seinen Witz und seinen Humor hat er bis heute zu seinem 90. Geburtstag beibehalten.
Ist es schlimm 90 zu werden? Coco: „Schlimmer ist, wenn man es nicht wird.“

Veronika Urban

Coco Schumann
Solange ich Musik mache, habe ich keine Zeit alt zu werden
Herausgegeben von Bärbel Petersen
Lichtig-Verlag, Berlin 2014
ISBN: 978-3-929905-30-4
Buch mit CD
Preis: EUR 15,00

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